Trennungsgründe

Beziehung mit einem Workaholic – Trennung wegen Arbeitssucht

Montag, 19. Februar 2018, geschrieben von .

Beziehung mit einem Workaholic – Trennung wegen Arbeitssucht

Wie schön Liebe meist beginnt! Ein Paar blickt ganz romantisch in eine gemeinsame Zukunft, schmiedet Pläne. Dann folgt der erste gemeinsame Urlaub, die erste gemeinsame Wohnung, vielleicht Kinder. Doch allzu oft ziehen sich dunkle Schatten über einer Partnerschaft zusammen. Untreue, Alkohol oder Gewalt können eine Ursache für eine Trennung sein. Das versteht das Umfeld und stellt sich schnell auf die Seite der Betroffenen.

Aber nicht immer sind die Gründe auf den ersten Blick so gravierend. Das heißt aber nicht, dass sie deswegen nicht weniger belastend für die Partnerschaft sind. Ein Grund für eine Trennung kann beispielsweise sein, wenn der Partner sich zu sehr auf seine eigene Karriere fixiert und dadurch die Familie vernachlässigt. Das kann schwer aushaltbar sein, denn wer eine Partnerschaft eingeht oder eine Familie gründet, tut dies auch mit dem Gedanken oder dem Wunsch, möglichst viel gemeinsame Zeit zu verbringen. Wenn Sie Ihren Partner kaum mehr sehen weil dieser ständig im Büro ist, kann man nicht von einer wirklichen Partnerschaft sprechen. Zumindest dann nicht, wenn dies nicht in beidseitigem Einvernehmen und zur Zufriedenheit beider geschieht. Vielleicht helfen Ihnen die folgenden Gedanken, wenn Sie derzeit eine Beziehung mit einem Workaholic haben.

DAS WICHTIGSTE ZUM THEMA – „TRENNUNG WEGEN ARBEITSSUCHT“ FÜR SIE:

  • Normalität ist Ansichtssache. Wenn Sie unter der ständigen Abwesenheit Ihres Partners leiden, dann ist das jedoch kein normaler Zustand und Sie sollten sich überlegen, was Sie an Ihrer Situation ändern können.
  • Workaholismus ist eine tatsächliche Krankheit, die auf einem mangelnden Selbstwertgefühl aufbaut und auch körperlich krank machen kann.
  • Außenstehende können Ihr Problem vielleicht nicht nachvollziehen, da viel arbeiten in unserer Gesellschaft eher positiv gewertet wird.
  • Wenn nur einer der beiden Ehepartner arbeitet, um einen luxuriösen Lebensstil aufrecht zu erhalten, ist es eventuell Zeit, die eigenen Ansprüche herunter zu fahren, wenn Sie sich mehr Zeit mit Ihrem Partner wünschen.
  • Klassische Rollenverteilung in der Familie kann oft zu Konflikten führen, da die Lebenswelten zu verschieden sind, um in allen Situationen emphatisch zu sein.
  • Wer in der Arbeit eine Berufung sieht, macht diese oft zur Priorität. Das kann für den Partner äußerst schmerzhaft sein, denn dieser muss immer wieder zurückstecken und eigene Bedürfnisse hinten anstellen.
  • Kinder leiden immer unter elterlichen Konflikten. Egal ob Sie eine Trennung wegen Arbeitssucht in Erwägung ziehen oder beim Partner bleiben: Sie sollten dafür sorgen, mit Ihren Kindern klärende Gespräche zu führen und diesen eine extra Portion Liebe schenken.
  • Wenn der arbeitssüchtige Partner bereit ist, etwas zu ändern, können gemeinsam aufgestellte Regeln ein hilfreiches Gerüst bieten, an dem sich beide orientieren können

Was ist in einer Beziehung normal? Was grenzwertig?

Wie in jedem Bereich des Lebens ist die Frage nach Normalität Ansichtssache. Für manche ist es vollkommen normal, dass die Partner sich nur eine Stunde am Abend sehen oder vielleicht nur einmal die Woche, andere leiden unter einem solchen Zustand. Wenn Partner Vollzeit arbeiten ist die Zeit, die gemeinsam verbracht werden kann, oft knapp. Gerade Kinder brauchen jedoch ihre Eltern, egal ob Kleinkinder, Schulkinder oder Teenager. Wenn Eltern wenig Zeit für das Familienleben haben, bleiben vor allem die Kinder auf der Strecke. Aber auch der Ehepartner kann leiden, wenn der Gegenüber nur noch für die Arbeit lebt, unter der Woche schon früh aus dem Haus geht und am Wochenende im Home-Office verschwindet. Eine Beziehung lebt von qualitativ verbrachter, gemeinsamer Zeit. Es ist Aufgabe beider Partner, immer wieder für diese zu sorgen. Natürlich gibt es immer mal wieder Phasen, in denen einer der beiden wenig Zeit hat und in Arbeit quasi ertrinkt- beispielsweise wenn eine Projektabgabe bevorsteht oder eine wichtige Geschäftsreise ansteht. Aber wenn dieser Zustand auf Dauer so bleibt, kann eine Beziehung stark darunter leiden. Und im schlimmsten Fall sogar krank machen.

Macht zu viel Arbeit krank?

Auch wenn es auf den ersten Blick abwegig erscheint. Zuviel Arbeit kann krank machen. Nein, sie ist sogar eine Krankheit. Genauer gesagt handelt es sich um eine tatsächliche Suchterkrankung. Workaholismus oder Arbeitssucht erfüllt dabei alle Kriterien, die eine Suchterkrankung aufzeigt. Wie bei der Alkoholsucht ist diese stoffgebunden, mit dem Unterschied, dass Workaholics nach Arbeit süchtig sind. Sie denken aber, genauso wie auch Alkoholiker oder andere Suchtkranke, ständig an ihren Stoff, die Dosis muss oft erhöht werden und am Ende steht nicht selten eine Krankheit, die durch das viele Arbeiten entstanden ist. Dabei ist dieser Prozess oft schleichend. Die Betroffenen beziehen ihr Selbstvertrauen mehr und mehr aus der eigenen Leistung und beziehen berufliches Versagen komplett auf sich. Darunter leidet das Selbstvertrauen maßgeblich, was wiederum dazu führt, dass die Süchtigen mehr und mehr arbeiten. Ein Teufelskreis, in dem der Partner in einer Beziehung mit einem Workaholic leidet. Doch vor allem die Workaholics sehen oft nicht, dass sie süchtig sind. Dazu ist dieses Krankheitsbild gesellschaftlich nicht als solches erkannt. Viel arbeiten wird allgemein als Fleiß abgetan und in den meisten Berufen, vor allem solche mit Karriereaussicht, sind Überstunden ganz normale Tagesordnung. Der Stress, den zu viel arbeiten mit sich bringt, kann zu ernsthaften Krankheiten führen. Aber auch Sie sind gefährdet. Auch Sie haben durch Ihre Beziehung mit einem Workaholic Stress, wenn sich dieser auch anders äußert. Wenn Gespräche immer wieder ins Leere laufen und sich nichts ändert, kann das auf Dauer zur unerträglichen Lage werden.

Wenn Versprechungen nicht gehalten werden

„Nur noch diese Woche! Wenn das Projekt abgegeben ist, wird alles anders!“ Versprechen, die wohl alle kennen, die mit einem Workaholic leben. Unterstützt werden diese oft mit der Beteuerung, dass alles nur aus Liebe zur Familie geschieht. Es ist eine schwierige Situation, denn es steckt oft ein Kern Wahrheit dahinter. Zumindest zu Beginn wollen die Partner gut für Ihre Familie sorgen und möglichst viel zum Nestbau beitragen. Aber was bringen ein schönes Haus und ein Swimmingpool, wenn ein Teil der Familie nicht am gemeinsamen Leben teilnimmt? Zuviel Arbeit kann auch süchtig machen und auch Abhängige geben ständig leere Versprechungen ab. „Ab Morgen wird alles anders! Nur noch dieses Glas Whiskey und danach fasse ich keinen Alkohol mehr an.“ Doch meist werden diese Versprechen gebrochen - so auch bei Workaholikern.

Wenn ihr Partner sich nicht an die Abmachungen hält und ständig Ihre Bedürfnisse ignoriert, ist das ein Zeichen für fehlenden Respekt Ihnen gegenüber. Deshalb kann Ihnen auch niemand verübeln, wenn Sie über kurz oder lang in einer Beziehung mit einem Workaholic die Koffer packen und eine Trennung wegen Arbeitssucht der letzte Ausweg ist.

Stellenwert von Arbeit in unserer Gesellschaft

Wenn Sie sich für eine Trennung wegen Arbeitssucht entschlossen haben, kann es sein, dass viele Ihre Gründe nicht nachvollziehen können. Viel arbeiten gilt als normal und Freunde und Bekannte werden Ihnen vielleicht vorwerfen, sie seien zu anspruchsvoll oder Ihnen mit einem Tätscheln erklären, dass man im Leben nicht alles haben kann. Gerade die Nachkriegsgeneration und auch deren Kinder sind damit aufgewachsen, viel zu arbeiten. Hier war jedoch die Mutter oft für die Kinder zuständig und es gab eine geschlechterspezifische Rollenteilung. Das ist heute nicht mehr so und das Familienleben an sich hat einen anderen Stellenwert erhalten. Dass beide Eltern sich an der Erziehung beteiligen ist Normalität. Und auch Beziehungen sind nicht mehr nur noch reine Nutzgemeinschaften. Liebe hat einen ganz anderen Sinn erhalten, so auch die Tatsache, dass beide am Erhalt dieser Liebe arbeiten und dafür auch mal Kompromisse eingehen müssen. Sollte Ihr Gegenüber dazu nicht bereit und für Sie eine Trennung wegen Arbeitssucht unausweichlich sein, kann Ihnen ganz egal sein, was die anderen von Ihnen und Ihren Gründen für die Trennung halten: Sie müssen glücklich und zufrieden mit Ihrem Leben und Ihren Beziehungen sein. Menschen, denen Sie am Herzen liegen, werden das verstehen.

Sind Sie vielleicht zu anspruchsvoll?

Natürlich gibt es auch viele Fälle, in denen der Partner einen luxuriösen Lebensstandard erwartet, aber sich über die vielen Arbeitsstunden des Partners beschwert. Ja, ein Luxusleben will finanziert sein und das erfordert viel Arbeit. Vor allem, wenn nur einer der beiden Eheleute arbeitstätig ist. Ist diese Situation der Fall, hört man oft von der Person, die zu Hause bleibt, dass der Ehepartner kaum Zeit mit der Familie verbringt. Aber die Privatschule für die Kinder muss bezahlt werden, der Gärtner und die Reinigungskraft brauchen ihr Gehalt. Der Urlaub in der Karibik war auch nicht billig. In einem solchen Fall, sollten Sie sich fragen, ob es nur an Ihrem Partner liegt, dass die Situation so ist, wie sie ist. Überlegen Sie sich einmal ganz genau, ob Sie willig wären auf einen Teil Ihres Reichtums zu verzichten oder selbst einen gut bezahlten Job anzunehmen? Wenn Sie hierzu nicht bereit sind, ist eine Trennung wegen Arbeitssucht vielleicht keine schlechte Idee. Denn dann lieben Sie Ihren Partner nicht wirklich. Zu viel Arbeit kann krank machen und wenn Sie Ihren Partner lieben, wollen Sie sein Bestes. Dann wollen Sie diesen unterstützen und die Bürde abnehmen.

Falls Sie sich betroffen fühlen und gerne etwas an der Situation ändern möchten, können Sie zunächst einmal versuchen Vorschläge in dieser Richtung abzugeben. Vielleicht wird Ihr Partner diese allzu bereitwillig annehmen und Ihnen sogar dankbar sein, wenn Sie ihm diese Last von der Schulter nehmen und mehr gemeinsame Verantwortung übernehmen. Sollte Ihr Partner aber vehement ablehnen und sich darauf berufen, dass er oder sie das Geld nach Hause bringen möchte, kann es auch an althergebrachten Rollenklischees liegen.

Ein Problem der Rollenverteilung in einer Beziehung mit einem Workaholic?

Ohne allzu sehr auf der klassischen Rollenverteilung herumzureiten, ist es aber in manchen Familien auch heutzutage noch so, dass der Mann arbeitet, während die Frau für die Kinder zuständig ist. Während dieses Modell für viele aus praktischen Gründen nach der Schwangerschaft gewählt wird und sich oft mit der Zeit auch wieder aufweicht, gibt es andere Familien, die diese Rollenverteilung aus der Herkunftsfamilie übernommen haben und lange beibehalten. Hier ist es oft der Mann, der die ganze Familie versorgt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wo die Frau das Geld verdient und der Mann zu Hause bei den Kindern bleibt. Meist ist jedoch der Mann Familienernährer.

Kein einfaches Unterfangen! Kein Wunder, wenn hier die Welt aus den Fugen gerät. Dabei muss es nicht einmal so sein, dass der Partner tatsächlich zu viel arbeitet. Allein die Tatsache, dass die Frauen viel allein zu Hause sind und ihren Fokus ganz auf Mann und Kinder liegen haben, bewirkt, dass ein ungleiches Kräfteverhältnis entsteht. Während der arbeitende Partner nach einem normalen Arbeitstag nach Hause kommt und nur noch Entspannung sucht, ist die Person, die den ganzen Tag vielleicht allein zu Hause war, ganz gespannt darauf, endlich aktive Zeit mit dem Partner zu verbringen. Konflikte sind hier vorprogrammiert. Aber auch die Person, welche Zuhause bleibt, kann sich eventuell vor Anschuldigungen nicht retten. „Weshalb ist das Essen nicht fertig, warum die Hosen nicht gebügelt?“ Einen Haushalt zu führen ist kein Zuckerschlecken. Vor allem dann, wenn Kinder versorgt, bei Hausaufgaben betreut oder vom Sport abgeholt werden müssen. Auf Dauer haben Familien mit diesem klassischen Familienmodell oft Schwierigkeiten bei genau diesen Themen. Ständiger Streit kann dazu führen, dass alle unzufrieden sind. Am Ende bleibt nur noch eine Trennung oder Scheidung. Oder?

Wenn Sie sich in diesem Abschnitt wiederfinden und Ihre Beziehung mit einem Workaholic gerne retten möchten, können Sie sich vielleicht überlegen, wie diese klassische Rollenverteilung aufgelöst werden kann. Es gibt heutzutage jede Menge Möglichkeiten, dass beide Elternteile sich gleichberechtigt um Familie und Beruf kümmern können. Es gibt die geteilte Elternzeit, Programme die extra für Frauen geschaffen wurden, die wieder in den Beruf einsteigen wollen und auch immer mehr Unternehmen stehen neuen Ideen offen gegenüber. Alles ist eine Frage der Kompromissbereitschaft beider Seiten. Ist diese nicht vorhanden, kann das oft weh tun, weil niemand gerne immer nur die zweite Geige spielen möchte.

Stehen Sie in einer Beziehung mit einem Workaholic immer an zweiter Stelle?

Was wohl vielen, die in einer Beziehung mit einem Workaholic leben, am meisten weh tut, ist die Tatsache, dass die Arbeit immer an erster Stelle steht. Es ist vielleicht noch verkraftbar und zu einem gewissen Grad auch normal, wenn die Kinder an erster Stelle stehen. Wenn aber Arbeit wichtiger ist als eine Beziehung, schmerzt das sehr. Denn hier fehlt einfach die gemeinsame Verständnisgrundlage. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Partner wirklich leidenschaftlich für seine Arbeit brennt. Beispielsweise Künstler, die sich ihrem Schaffen verschrieben oder Unternehmer, die Ihre Firma aufgebaut haben und diese mit Stolz zum Blühen bringen. Hier ist die Frage: Was ist wichtiger? Die eigene Selbstverwirklichung oder die Menschen um einen herum? Eine wirklich schwierige Frage, deren Antwort jeder für sich alleine finden muss. In einem kürzlich veröffentlichten Buch wurden ältere Menschen befragt, was sie am meisten im Leben bereuen. Eine Antwort lautete, dass viele im Nachhinein mehr Zeit mit der Familie verbringen würden. Andere sagen wiederum aus, sie hätten sich gewünscht, ihre Träume verfolgt zu haben. Eine Zwickmühle. Am hilfreichsten wird es wohl sein, wenn Sie das Gespräch mit dem Partner suchen, Verständnis zeigen aber auch Ihre eigenen Bedürfnisse zum Ausdruck bringen. Vielleicht finden Sie gemeinsam eine Linie, die sich zwischen diesen beiden Extremen bewegt. Sicherlich müssen sowohl Sie als auch Ihr Partner Abstriche machen. Aber eventuell lohnt sich dies hinsichtlich einer gemeinsamen Zukunft. Damit Sie am Ende Ihres Lebens nichts bereuen müssen.

Workaholics und Beziehungsunfähigkeit

Hinter einer Arbeitssucht steckt aber nicht immer der Wunsch nach Selbstverwirklichung. Manchmal handelt es sich schlicht und ergreifend um eine Unfähigkeit Nähe zuzulassen. Diese Menschen verstecken sich hinter Bergen von Arbeit, reisen von Termin zu Termin und erkämpfen sich auf diese Weise Freiheit von einer Beziehung, deren Intimität ihnen Angst macht. Dadurch, dass sie sich emotional immer wieder vom Partner distanzieren, halten Sie es in einer Beziehung überhaupt aus. Leider auf Kosten des Partners. Es ist schwierig eine Person, die beziehungsunfähig ist, zu heilen. Es kann lange dauern, bis diese Nähe zulassen können, wenn überhaupt. Schaffen sie es sich zu öffnen, erfolgt dies meist zu deren Konditionen. Unschön, ja äußerst schmerzlich auf Dauer. Eine Therapie kann helfen. Ist der Ehepartner nicht dazu bereit, etwas zu ändern, sollten Sie Ihren Selbstschutz aktivieren und eine Trennung wegen Arbeitssucht in Erwägung ziehen. Sie haben es verdient geliebt und mit Aufmerksamkeit beschenkt zu werden.

Kann ich eine Trennung wegen Arbeitssucht den Kindern antun?

Eine Frage, die sich viele in einer solchen Situation stellen ist, ob die Kinder eine Trennung verkraften können. Meist sind diese es gewohnt nur einen Elternteil um sich zu haben und sie leiden vielleicht äußerlich zunächst einmal nicht ganz so offensichtlich. Leider ist dies oft ein Trugschluss. Diese Kinder lechzen geradezu nach Aufmerksamkeit des abwesenden Elternteils. Dies kann sich auf ganz unterschiedliche Weise ausdrücken. Viele versuchen diese Aufmerksamkeit durch Leistungen auf sich zu ziehen, was dazu führen kann, dass im späteren Leben das Selbstwertgefühl darunter leidet, wenn diese versagen. Andere wiederum versuchen diese Beachtung durch eher negatives Verhalten, wie zu spät nach Hause kommen oder Schule schwänzen, zu gewinnen. Kinder haben meistens ganz eigene Erklärungen für das Verhalten der Eltern und bauen daraufhin oft Mauern um sich herum auf. Deshalb ist es mehr als ratsam, dass Sie Ihre Kinder gut im Auge behalten, immer wieder das Gespräch suchen und Verständnis zeigen. Und Sie sollten sich deshalb bei einer Trennung wegen Arbeitssucht auch kein schlechtes Gewissen machen, wenn Sie Ihren Partner tatsächlich verlassen wollen. Ihre Kinder werden die Gründe sicherlich verstehen, denn im Endeffekt leiden vor allem sie an den ständigen Konflikten, die sich immer wieder um die Abwesenheit des Elternteils drehen.

Eine Trennung wegen Arbeitssucht verhindern? Aber wie?

Ist Ihr Partner nach einem Gespräch einsichtig und erklärt sich dazu bereit gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, sollten Sie sich zusammen setzen und sich über Ihre Bedürfnisse austauschen. Es kann zudem hilfreich sein, wenn Sie ganz individuell Regeln festlegen, wie beispielsweise eine Einschränkung der Arbeitszeit oder zwei arbeitsfreie Wochenenden pro Monat, die für gemeinsame Familienzeit reserviert wird. Klare Abmachungen helfen beiden Seiten lockerer mit der Situation umzugehen, denn die Regeln stecken Grenzen fest, die nicht mehr überschritten werden sollten. Somit haben beide Seiten eine bessere Übersicht über die Situation und sollte es zu einem Streit kommen, kann dieser sachlicher ablaufen und ist nicht nur durch unbelegbare Vermutungen gestützt. Das heißt nicht, dass Sie penibel Buch führen sollen/müssen. Aber es wird Ihrem Partner selbst klarer werden, wenn sich plötzlich herausstellt, dass in zwei Monaten lediglich ein gemeinsames Wochenende stattgefunden hat. Legen Sie auch fest, wie oft eine Abweichung von den gemeinsam aufgestellten Regeln geduldet werden kann. Es kann tatsächlich einmal vorkommen, dass ein wirklich wichtiger Geschäftskunde in der Stadt ist. Das sollte aber eine Ausnahme bleiben und sich nicht als Regel einschleichen.

Eine Trennung wegen Arbeitssucht wird dann unausweichlich, wenn trotz gemeinsamen Planungen und Beteuerungen keine Änderung eintritt. Vielleicht können Sie noch eine Paartherapie erwägen, dazu muss Ihr Partner aber die Zeit aufbringen- fraglich ob sich das auf Dauer als praktikabel erweist. Wie auch immer Ihre Entscheidung aussieht- lassen Sie sich nicht immer wieder und wieder auf Kompromisse ein, die zu Ihren Lasten gebrochen werden. Sie sind es wert, dass sich jemand Zeit für Sie nimmt.

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