Trennungsgründe

Trennung wegen Quarterlife-Crisis

Mittwoch, 22. Februar 2023, geschrieben von .

Trennung wegen Quarterlife-Crisis

Sie stehen in den 20er Jahren Ihres Lebens? Schweben Ihnen ständig Konjunktive wie „Hätte, hätte…“ oder „Könnte ich nicht schon längst..?“ durch den Kopf? Dann ist es gut möglich, dass Sie sich in der Quarterlife-Crisis befinden. Das bezeichnet jene Lebensphase, in der Sie sich fragen, ob Sie im Leben alles richtig gemacht haben und was Sie tun sollten, um im Leben Erfüllung zu finden. Wenn Sie dann ständig auf der Suche sind, riskieren Sie, dass auch Ihre Beziehung leidet. Möchten Sie die Trennung wegen einer Quarterlife-Crisis vermeiden, sollten Sie wissen, wie Sie mit Ihrer Sinnkrise umgehen.

Was ist ei­ne Quar­ter­li­fe-Cri­sis?

Die Quarterlife-Crisis bezeichnet eine Situation, in der Sie sich, nachdem Sie „erwachsen“ geworden sind, so unsicher fühlen, dass Sie ständig an sich zweifeln und nicht wissen, worin der Sinn Ihrer Existenz besteht. Typischerweise sind 21 bis 29 Jahre alt, befinden sich also rein statistisch bei einer angenommenen Lebenszeit von 90 Jahren in der Endphase Ihres ersten Lebensviertels.

Der Begriff geht auf den Bestseller von Abby Willner und Alexandra Robbins aus dem Jahr 2001 zurück. In „Die Sinnkrise der Mittzwanziger“ beschrieben die Autorinnen ihre Erfahrungen, als sie in der Mitte ihrer Zwanziger Lebensjahre nicht wussten, wie sie sich emotional in den Lauf der Welt einordnen sollten.

Gut zu wissen: Midlife-Crisis vs. Quarterlife-Crisis

Die Midlife-Crisis, die Menschen beim Übergang in die 50er Lebensjahre erleben, hat andere Ursachen. Hier geht es meist darum, dass man glaubt, im Leben etwas verpasst zu haben und das Ende der irdischen Existenz stehe bevor. Daraus entsteht das Bedürfnis, noch einmal voll ins Leben einzusteigen und oft auch bestehende soziale Bindungen zu hinterfragen. Diese „Panik“ läuft dann teils auch darauf hinaus, sich vom Partner oder der Partnerin zu trennen.

Was sind die Sym­pto­me ei­ner Quar­ter­li­fe-Cri­sis?

Typischerweise ist es so, dass Sie erwachsen geworden sind, Ihre Ausbildung oder Ihr Studium abgeschlossen haben und sich auf der Schwelle zum eigentlichen Ernst des Lebens befinden. Sie hadern damit,

  • wo Sie wohnen,
  • wo und was Sie arbeiten,
  • mit welchem Partner oder mit welcher Partnerin Sie Ihr Leben und Ihre Existenz gestalten wollen,
  • oder schauen beängstigt auf die Erfolge vermeintlich Gleichaltriger.

Sie suchen Ihren Platz im Leben. Sie vermissen die Orientierung. Sie wissen nicht, wo es lang geht. Sie sind ständig unsicher. Sie haben das Gefühl, in einem existenziellen Loch zu verharren. Dabei wünschen Sie sich nichts sehnsüchtiger, als dass sich eine Perspektive öffnen, die Ihnen Sicherheit und Orientierung gibt.

Stattdessen schielen Sie permanent auf Lebenswege anderer und vergleichen sie mit Ihrem. „Hätten Sie dies oder jenes getan, wäre jetzt alles anders. Hätten Sie sich so entschieden, wäre alles besser geworden.“ Zumindest glauben Sie dieses. Diese Art zu denken, führt zu nichts. Es ist so, wie es ist. Wenn Sie daran etwas ändern wollen, müssen Sie selbst aktiv werden.

Gab es frü­her kei­ne Quar­ter­li­fe-Cri­sis?

Frühere Generationen hatten es scheinbar einfacher. Der Platz im Leben war vielfach durch die familiären und sozialen Verhältnisse vorgezeichnet. Es gab meist nur eine Richtung der persönlichen Entwicklung. Junge Menschen absolvierten vorwiegend eine Lehre. Damit war die berufliche Zukunft festgelegt, der persönliche Weg vorgegeben. Es war üblich, in jungen Jahren zu heiraten und eine Familie zu gründen. Es war ein Gebot moralischer Wertvorstellungen, an einer Ehe festzuhalten, auch wenn damit unüberwindbare Probleme verbunden waren. Heute ist das vielfach anders.

Heute haben junge Menschen oft die Qual der Wahl. Sie können aus einer Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten auswählen. Ist die Berufsausbildung abgeschlossen, ergeben sich vielfältige Angebote, den Beruf auszuüben. Es wird später geheiratet. Die Eheschließung ist aufgrund der veränderten moralischen Wertvorstellungen nicht mehr unbedingt ein Hindernis, eine außereheliche Beziehung aufzunehmen und oder die bestehende Ehe zu beenden. Die Welt ist global geworden. Unsere Lebensverhältnisse sind so vielfältig, dass junge Menschen Schwierigkeiten haben, sich zu orientieren. Und gerade diese Orientierungslosigkeit führt dazu, dass das Gefühl entsteht, man befinde sich in einer Krise, aus der es scheinbar keine Auswege gibt.

Vielleicht ist auch so, dass Ihre Lebenssituation unbefriedigend ist. Haben Sie nur einen unbefristeten Arbeitsvertrag oder unsicheres Arbeitsverhältnis, wissen Sie vielleicht nicht, mit welcher Perspektive Sie Ihr Leben langfristig gestalten können. Auch die Wettbewerbssituation ist in manchen Berufen herausfordernder, als es früher der Fall war. Alle diese Aspekte führen dazu, dass Sie sich unsicher fühlen und glauben, der Krisenmodus bestimme Ihr Leben.

Be­zie­hung ret­ten trotz Quar­ter­li­fe-Cri­sis

Auch wenn Sie sich darin gefangen fühlen, sollten Sie Ihr Dilemma nicht auf Ihre Beziehung übertragen. Wahrscheinlich hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun. Projizieren Sie Ihre innere und persönliche Befindlichkeit nicht auf Ihren Partner oder Ihre Partnerin. Ihre Beziehung leidet, weil Sie sich in einer persönlichen mentalen Krise befinden.

Vorausgesetzt, Sie glauben, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin die richtige Person ist, mit der Sie Ihr Leben gestalten wollen, sollten Sie vermeiden, dass sich Ihre Orientierungslosigkeit auf die Beziehung überträgt. Ihr Ziel muss sein, aus Ihrer Krise einen Ausweg zu finden. Sie müssen Ihrem Leben einen Halt geben. Dann hat auch Ihre Beziehung die richtige Perspektive.

Wie fin­den Sie aus Ih­rer Quar­ter­li­fe-Cri­sis her­aus?

Viele Menschen sind scheinbar von Natur aus pessimistisch und denken destruktiv. Das Zauberwort, das aus dieser Situation herausführt, heißt Zuversicht. Zuversicht ist der Glaube oder die innere mentale Kraft, nach vorne zu blicken, konstruktiv und optimistisch zu denken und zu handeln.

Zuversichtlich denkende Menschen finden immer Auswege, so auch den Ausweg aus der Quarterlife-Crisis. Glauben Sie daran, dass es für jeden Menschen einen Platz im Leben gibt. Sie müssen diesen Platz suchen. Sie werden den Platz finden. Sie finden den Platz aber nur, wenn Sie die Zuversicht haben, dass Ihre Suche Erfolg haben wird.

Dabei sollten Sie die Suche realistisch gestalten. Erwarten Sie nicht, dass Ihre Zuversicht Sie zum Millionär macht oder alle Ihre Träume in Erfüllung gehen. Zuversicht muss sich in dem Rahmen bewegen, den das Leben Ihnen zugewiesen hat. Sie müssen diesen Rahmen ausschöpfen. Schauen Sie nicht rückwärts. Glauben Sie nicht, das Schicksal drehe Sie ständig durch den Fleischwolf.

Vielleicht erinnern Sie sich an die Zeit Ihrer Pubertät. Auch die Pubertät ist eine Zeit, in der der junge Mensch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und seinem Platz im Leben ist. Auch hier macht sich oft Orientierungslosigkeit breit, man rebelliert gegen alles Althergebrachte und glaubt, man lebe im Nichts und es gäbe keine Zukunft. Aber auch diese Zeit ist vergangen. Sie haben hoffentlich zu sich selbst gefunden. Auch hier sollte die beste Medizin die Zuversicht gewesen sein. Zuversicht ist eine Gabe der Natur, die jedem von uns innewohnt. Wir müssen sie aber zulassen und ihr eine Chance geben.

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