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An­zei­chen ei­ner Be­zie­hungs­kri­se

Bild: Anzeichen einer Beziehungskrise

Was sind die An­zei­chen EI­NER BE­ZIE­HUNGS­KRI­SE?

Manchmal stecken Paare schon lange mitten in einer verzwickten Situation und haben die Anzeichen einer Beziehungskrise gar nicht mitbekommen. Es können Kleinigkeiten sein, die man kaum bemerkt, die aber dafür sprechen, dass die Beziehung nicht mehr so gesund und glücklich ist, wie sie sein könnte oder sollte. Es gibt weniger schwerwiegende und ganz gravierende Anzeichen einer Beziehungskrise. So oder so: Wer erste Anzeichen einer Beziehungskrise entdeckt, der sollte so schnell wie möglich handeln, wenn er die Beziehung retten will. Je früher eine Lösung kommt, desto besser. Denn wer früh gegensteuert, der kann die Beziehung vielleicht wieder auf gesunde Füße stellen und das Glück neu finden.

Wichtig ist dabei aber: Beide Partner müssen an der Beziehung und an sich selbst arbeiten wollen. Und es ist wichtig die Probleme zu erkennen, die zu der Krise geführt haben. Daher hier ein paar Anzeichen, die auf eine toxische Beziehung hindeuten können.

Kur­ze Zu­sam­men­fas­sung

  • Es ist für eine Beziehung wichtig, sich für den Partner zu interessieren. Ohne körperliche Nähe kann eine Beziehung kaum funktionieren.
  • Wer nur noch genervt voneinander ist und statt lieber Worte nur noch Beleidigungen und Streitereien für den Partner übrig hat, hat klare Anzeichen einer Beziehungskrise. Streit ist ein Symptom für tieferliegende Probleme.
  • Wenn eine Paar keine gemeinsame Zeit mehr miteinander verbringen will und einander immer weniger zu sagen hat, sind dies eindeutige Anzeichen einer Beziehungskrise.

Prak­ti­sche Tipps für Sie

Tipp 1: Unfreundlich und gereizt?
Wer nur noch unfreundlich zu seinem Partner ist und gereizt auf alles reagiert, der sollte die Ursache dafür (zu hohe Erwartungen?) suchen.

Tipp 2: Sich für die Meinung des anderen interessieren?
Wer eine gesunde, glückliche Beziehung führt, der fragt den Partner nach seiner Meinung.

Tipp 3: Lieben Sie Ihren Partner?
Wer lange über die Frage „Liebe ich meinen Partner?“ nachdenken muss, steckt wahrscheinlich schon in einer tieferen Beziehungskrise.

Feh­len­de Kom­mu­ni­ka­ti­on

Beziehungskrisen entstehen oft, weil Paare nicht mehr richtig miteinander reden. Man findet keine gemeinsamen Gesprächsthemen mehr, macht sich gegenseitig nur noch Vorwürfe, redet nicht über Probleme oder wie man sie lösen kann.

Keine Gesprächsthemen mehr

Anfangs hat ein frisch verliebtes Paar noch viel zu reden: Man lernt sich kennen, spricht über Hobbys und Vorlieben, über Freunde und Familie. Wer sich sehr gut kennt und schon lange zusammen ist, der muss über diese Dinge nicht mehr sprechen, um sich kennen zu lernen. Gespräche sind aber trotzdem wichtig . Und normalerweise gibt es immer genug Themen, die ein Paar bei dem Abendessen oder während einer Autofahrt besprechen kann: "Wie war die Arbeit?", "Wie geht es dir?", "Wie war dein Tag?", "Wohin sollen wir in den nächsten Urlaub fahren?". Kinder bieten immer Gesprächsstoff, ebenso wie Familienmitglieder und Freunde, die Arbeit, die neue Lieblingsserie oder die aktuelle Politik.

Wer sich trotz dieser vielen Themenmöglichkeiten immer weniger zu sagen hat und ständig anschweigt, der sollte dies als Anzeichen einer Beziehungskrise sehen. Ständiges Anschweigen lässt sich aber leicht beheben: Sie sollten den ersten Schritt tun und wieder vermehrt Gespräche mit dem Partner suchen, ihn nach seinem Tag fragen und auch über eigene Gedanken, Erlebnisse und Gefühle sprechen.

Expertentipp: Es ist für eine Beziehung wichtig, sich für den Partner zu interessieren. Schon einfache Fragen nach dem Tag, nach der Arbeit und dem Wohlbefinden können dieses Interesse zum Ausdruck bringen. Auch wenn man sich schon lange kennt und daher spürt, dass es dem Partner gut geht, sollte man regelmäßig solche Fragen stellen. Das zeigt Aufmerksamkeit und Interesse .

Kaum noch körperlicher Kontakt

Es geht nicht zwangsläufig um Sex. Wer im Alltag schon Berührungen mit dem Partner vermeidet, sollte darüber nachdenken, wohin der Wunsch nach Nähe verschwunden ist. Wieso hält man nicht mehr Händchen? Warum kuschelt man nicht mehr abends vor dem Fernseher? Und warum berührt man sich nicht beim Einschlafen? Vermeidet man Küsse, Umarmungen und zufällige Berührungen? Das ist ein Anzeichen einer Beziehungskrise, denn es kann darauf hindeuten, dass man keine Gefühle mehr für den Partner hat. Ohne Nähe kann eine Beziehung jedoch kaum funktionieren.

Wer bemerkt, dass die körperliche Nähe komplett – oder zumindest fast gänzlich – fehlt, bei dem sollten alle Alarmglocken schrillen. Sie sollten sich dann überlegen, warum das so ist und ob Sie selbst keinen Wunsch mehr nach Nähe haben oder es Ihnen einfach nur an Abwechslung mangelt. Wer eigentlich noch Nähe wünscht, diese aber einfach unbewusst kaum gesucht hat, sollte sein Verhalten ändern. Auch ein Gespräch mit dem Partner kann helfen.

Expertentipp:Ergreifen Sie die Initiative und kuscheln Sie sich abends in den Arm des Partners, umarmen Sie ihn, bevor er zur Arbeit geht. Nähe kann Wunder bewirken und sie macht eine Beziehung erst wundervoll.

Jeder Tag endet mit einem Streit

Jeden Tag das Gleiche: Ein falsches Wort reicht aus und ein Gespräch mit dem Partner endet im ständigen Streit, egal wie harmlos das Gespräch eigentlich war. Man reagiert gereizt, fühlt sich ständig angegriffen und kritisiert oder ist schlicht genervt vom Partner und reagiert deshalb bei jeder Kleinigkeit über. Nicht rausgebrachter Müll sorgt ebenso für einen lauten Zoff, wie die benutzte Socke auf dem Fußboden oder ein vermeintlich kritischer Blick des Partners. Wer nur noch genervt voneinander ist und statt lieber Worte nur noch Beleidigungen und Streitereien für den Partner übrig hat, sollte dies als klares Anzeichen einer Beziehungskrise sehen. Denn wer fühlt sich mit täglichen Streitereien und verletzenden Worten schon wohl? Und wer möchte den Partner schon mit Worten verletzen und ihn ständig anbrüllen, wenn er ihn doch eigentlich liebt?

Streit kommt natürlich in den besten Familien vor. Und er schadet auch nicht, solange am Ende eines Streits auch eine Versöhnung steht. Doch wenn die Streitereien um Kleinigkeiten überhand nehmen und es auch keine Versöhnungen mehr gibt, sondern beide wütend schlafen gehen, gelangt man schnell in eine Spirale aus Streit und bösen Worten.

Expertentipp:Analysieren Sie, woher die Streitereien kommen. Sind Sie wirklich sauer, weil der Partner die Socke auf dem Boden liegen lässt? Oder sind Sie einfach grundsätzlich unzufrieden? Die Antwort auf diese Fragen ist wichtig, um beurteilen zu können, ob man die Beziehung noch aus der Beziehungskrise führen kann, indem man die Probleme gemeinsam anpackt. Denn die Streitereien sind eigentlich vielmehr ein Symptom für tieferliegende Probleme.

Angespannter Tonfall im Umgang mit dem Partner

Der Partner fragt eigentlich nur nach dem Tag auf der Arbeit und wird unfreundlich angepflaumt. Oder der Partner bekommt in gereiztem Tonfall seine Fehler vorgehalten, egal was er macht. Das ist ähnlich wie bei den Streitereien. Wer nur noch unfreundlich zu seinem Partner ist und gereizt auf alles reagiert, der sollte die Ursache dafür suchen. Wer dauerhaft genervt vom Partner ist, der ist vielleicht auch genervt von der Beziehung und will sie eigentlich nicht mehr führen.

Expertentipp: Fragen Sie sich selbst: Will ich die Beziehung noch oder will ich die Beziehungskrise gar nicht bewältigen und bin ich eigentlich froh, wenn ich den Partner los bin? Abstand kann helfen : Machen Sie ein paar Tage Urlaub mit Freunden oder alleine und schauen Sie, ob Sie ihren Partner überhaupt vermissen.

Ar­beit statt Abend­brot

Wer es gar nicht mehr eilig hat, nach Hause zu kommen, um den Rest des Tages mit seinem Partner zu verbringen, der sollte ebenfalls die Beziehung genau überdenken. Wer keine gemeinsame Zeit mehr miteinander verbringen will, steckt vermutlich ebenfalls mitten in einer tiefen Beziehungskrise. Freiwillige Überstunden oder das Feierabendbier mit den Kollegen sind plötzlich wichtiger. Oder man besucht lieber Mama, Tante, Cousin oder den besten Freund, um mit ihnen zu reden und einen gemütlichen Abend zu verbringen. Natürlich ist es manchmal schön, seine Zeit mit anderen Menschen als immer nur mit dem Partner zu verbringen. Wer aber merkt, dass er immer öfter Ausreden sucht, um nicht nach Hause zu müssen oder um möglichst wenig Zeit mit dem Partner verbringen zu können, der ist vermutlich längst nicht mehr glücklich in der gemeinsamen Beziehung und hat damit ein deutliches Anzeichen einer Beziehungskrise. Dann kann es besser sein, getrennte Wege zu gehen und loszulassen.

Einen Weg aus der Beziehungskrise können die Partner aber auch finden, wenn beide wollen und noch Gefühle im Spiel sind: Eine Paartherapie kann helfen, wieder mehr Gemeinsamkeiten und Gefühle füreinander zu entdecken. Manchmal hilft aber auch schon ein Gespräch, in dem beide Seiten offen auf den Tisch bringen, was ihnen fehlt, was sie sich wünschen und wo sie Probleme sehen. Werden Probleme aus dem Weg geräumt, so freuen sich beide schon von ganz alleine wieder auf möglichst viel gemeinsame Zeit.

Kein In­ter­es­se an der Mei­nung des Part­ners

Eine Beziehung ist eine Lebensgemeinschaft. Das bedeutet, dass man große Entscheidungen, und oftmals auch die vielen kleinen im Alltag, gemeinsam entscheidet oder zumindest die Meinung des Partners einholt. Wer gar nicht mehr nach der Meinung des Partners fragt, sondern wichtige Entscheidungen alleine trifft oder mit der Hilfe von Freunden und anderen Familienmitgliedern, der steckt vermutlich ebenfalls mitten in einer Beziehungskrise. Denn wer eine gesunde, glückliche Beziehung führt, der fragt den Partner nach seiner Meinung, bevor man den Job wechselt oder finanzielle Entscheidungen trifft, etwa den Kauf eines neuen Autos oder sogar einer Immobilie. Wer das alleine entscheidet, der interessiert sich nicht mehr für die Gefühle und Wünsche des Partners und steckt in einer Beziehungskrise. Wer alleine entscheidet, plant vielleicht unbewusst oder manchmal auch sehr bewusst schon eine eigene Zukunft.

Den glei­chen Part­ner noch­mal wäh­len? Nie­mals!

Wer sich die Frage stellt, ob er den gleichen Partner nochmal wählen würde, und diese mit einem entschiedenen "Nein" beantwortet, der kann sicher sein, dass er in einer Beziehungskrise steckt. Denn wer die Beziehung generell in Frage stellt, beziehungsweise eigentlich gedanklich lieber nie eingegangen wäre, der hat sich ohnehin schon aus der Beziehung verabschiedet und möchte die Beziehungskrise gar nicht mehr bewältigen. Normalerweise sollte man selbst im Streit die Vorteile der Beziehung und das Glück der Partnerschaft sehen. Wer diese positiven Punkte nicht mehr sieht oder sehen will, dem können vermutlich auch keine Paarberatung und keine Gespräche mehr helfen. Deutlicherer Anzeichen einer Beziehungskrise vor einer Trennung bedarf es eigentlich nicht.

Nur die Kin­der hal­ten die Be­zie­hung noch zu­sam­men

Eigentlich führt man die Beziehung nur noch weiter, weil die Kinder da sind. Ihnen will man keine Trennung zumuten, aber man selbst fühlt sich unglücklich und nicht mehr wohl mit dem Partner. Irgendwie lebt man nebeneinander her und ist eben gemeinsam für die Kinder da. Man ist nur ein Elternpaar und das Liebespaar ist irgendwo auf der Strecke geblieben. Wer das beobachtet, der steckt wirklich in der Beziehungskrise. Wer aber noch Gefühle füreinander hat, der kann nun handeln. Spätestens jetzt ist Initiative gefragt, wenn die Beziehung noch gerettet und die Beziehungskrise überstanden werden soll: Sie sollten versuchen, wieder das Liebespaar zu sein, nicht nur ein Elternpaar.

Expertentipp:Zeit füreinander und für gemeinsame Aktivitäten sind wichtig, ohne die Kinder. Wer das will, schafft es auch, sich Zeit dafür zu nehmen und die Kinder bei den Großeltern oder Freunden unterzubringen. Wenn man sich zu weit voneinander entfernt hat, hilft aber manchmal nur noch die Trennung. Die kann für Kinder besser sein, als in einer unterkühlten Umgebung ohne Liebe und voller Streitereien aufzuwachsen.

Ei­ne lan­ge, lei­den­schaft­li­che Af­fä­re

Wer einen Seitensprung wagt, der verletzt seinen Partner. Ein Seitensprung kann aber auch ein einmaliger Ausrutscher sein. Selbst der ist schon ein Anzeichen einer Beziehungskrise und dafür, dass dem Partner etwas fehlt, das er daheim nicht bekommt. Wer eine lange Affäre hat, der sucht allerdings sicherlich etwas außerhalb der Beziehung. Derjenige sollte sich also fragen, wieso er eigentlich die Affäre hat, was ihm fehlt und was er bei seinem Partner nicht bekommt? Macht die Beziehung überhaupt noch Sinn, wenn mir dauerhaft etwas so sehr fehlt, dass ich meinen Partner betrüge? Wer eine Affäre eingeht, gibt damit oftmals unterbewusst zu, dass die eigentliche Beziehung in einer tiefen Beziehungskrise steckt. Statt sich zu flüchten, sollten Partner jedoch an der Beziehungskrise arbeiten, gemeinsam. Oder aber sie sollten die Notbremse ziehen und die Beziehung beenden.

Aus­blick - lie­be ich mei­nen Part­ner?

Wer jetzt lange über diese Frage nachdenken muss, steckt wahrscheinlich ebenfalls schon in einer tieferen Beziehungskrise. Diese Frage ist die Gretchenfrage. Wer sie mit einem "Nein" beantwortet, sollte die Beziehung sowieso aufgeben. Wer keine Antwort findet, der hat ein Problem. Denn die Liebe ist dann wahrscheinlich schon nicht mehr vorhanden oder gut versteckt. Wahrscheinlich führt man schon lange keine Liebesbeziehung mehr, sondern eher eine Geschäftsbeziehung: Man finanziert den Haushalt gemeinsam, kümmert sich um die Kinder und lebt nebeneinander her. Liebe ist aber die Grundlage für jede gesunde Beziehung, in der beide Partner ihr Glück finden können.

Wer die Frage mit einem deutlichen Ja beantworten kann, der hat Glück. Lieben sich beide Partner noch, so kann sich auch mit viel Arbeit und Kommunikation eine Beziehung aus der Beziehungskrise holen lassen.

Geschrieben von: iurFRIEND-Redaktion

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