Trennungsbewältigung

Namen von Ex-Partnern erwähnen – ein heißes Eisen

Freitag, 17. Februar 2023, geschrieben von .

Namen von Ex-Partnern erwähnen – ein heißes Eisen

Leben Sie in einer neuen Beziehung, erwarten Sie sicherlich, das Zentrum des Interesses Ihres neuen Partners zu sein. Erwähnt dieser jedoch beiläufig – oder gar immer wieder - den Namen des Ex-Partners oder der Ex-Partnerin, könnten Sie das Gefühl haben, dass Sie nur Ersatzperson und Lückenbüßer sind. Erfahren Sie hier, was es bedeutet, wenn die Namen von Ex-Partnern auch in der neuen Beziehung präsent sind und wie Sie damit umgehen, wenn sie nicht nur im Schlaf gemurmelt werden.

Partner sagt den Namen der Ex im Schlaf

Oft passiert es nachts. Der Partner erwähnt den Namen der oder des Ex im Schlaf. Eigentlich könnten Sie ihm oder ihr gar keinen Vorwurf machen, da das Bewusstsein im Schlaf ausgeschaltet ist. Wer im Schlaf spricht, träumt. Trotzdem lässt sich das Geschehen so deuten, dass der Partner die oder den Ex noch nicht vergessen hat.

Psychologisch betrachtet ist es durchaus nachvollziehbar, wenn Menschen im Schlaf vom Ex reden oder Namen verwechseln. In einer Studie der Duke University in Nord Carolina stellte man fest, dass solche Missverständnisse damit zusammenhängen, wie unser Gehirn Informationen zu Personen aus unserem Umfeld aufnimmt.

Diese Informationen werden im Zusammenhang mit den damit verbundenen Erinnerungen und Erlebnissen in einem gedanklichen Ordner abgespeichert. Alles was mit Beziehungen zusammenhängt, seien es ältere oder aktuelle, enthält dieser Ordner. Wer dann in einer Situation, in der auf die Inhalte dieses Ordners zurückgegriffen wird, Namen verwechselt, handelt oft unbewusst, aber nicht vorwerfbar. Es wird aus diesem Erinnerungsordner eben nur die falsche Information herausgegriffen.

Daraus lässt sich die Erkenntnis ableiten, dass Ihre neue Beziehung durchaus fest etabliert ist und Sie keinen Anlass sehen sollten, gleich an der Wertigkeit Ihrer neuen Beziehung zu zweifeln. Andererseits, einmal versprochen, Herz gebrochen: Was, wenn Ihr Partner immer wieder den Namen der oder des Ex benutzt?

Welche Bedeutung es hat, wenn jemand viel von einer Person spricht

Anders ist es schließlich, wenn jemand bewusst von einer Person spricht. Oft passiert es

  • im Streit,
  • unter dem Einfluss von Alkohol
  • oder sogar beim Sex.

Der Name der/des Ex rutscht heraus oder wird gar bewusst benutzt. Nicht nur, dass Ihr Freund oder Ihre Freundin gar nicht richtig bei der Sache zu sein scheint – es steht zu befürchten, dass er oder sie immer noch durch den Ex erregt wird und nicht durch Sie.

Vielleicht hat der Partner die Trennung und das Scheitern der früheren Beziehung noch nicht richtig verarbeitet. Möglicherweise ist die Ehe noch nicht vollständig abgewickelt, was für Ihre neue Beziehung ein Problem darstellt. Je älter Sie sind und je länger eine frühere Beziehung gedauert hat, desto stärker ist diese in der Erinnerung verhaftet. Viele Menschen sind nicht im Stande, die Erinnerung an diese Zeit einfach aus dem Gedächtnis zu streichen. Der neue Partner, der mit der Hoffnung in die Beziehung kam, die exklusive Rolle darin zu spielen, wird dadurch maßlos enttäuscht.

Stellen Sie fest, dass Ihr neuer Partner oder Ihre neue Partnerin immer wieder die Vergangenheit aufwärmt, lautet die Frage, wie präsent der Ex-Partner in der neuen Beziehung noch sein darf.

Ausnahme bei Kindernamen

Dies wird dann etwas abgeschwächt, als Kinder aus der früheren Beziehung vorhanden sind und der Partner sie oft im Zusammenhang mit dem anderen Elternteil und Ex-Partner erwähnt. Nimmt der Partner sein Umgangsrecht mit dem Kind in Anspruch, wird es allein schon aus organisatorischen Gründen immer wieder Anlass geben, den Namen des/der Ex zu benutzen. Empfindet der neue Partner als Elternteil Verantwortung und Zuneigung für das eigene Kind aus der früheren Beziehung, werden Sie akzeptieren müssen, dass die Kinder auch in Ihrer neuen Beziehung eine Rolle spielen.

Sofern Sie die Kinder als Konkurrenten empfinden, riskieren Sie, dass Ihre Beziehung in die Brüche geht. Nötigen Sie den Partner also nicht dazu, dass er oder sie sich zwischen den Kindern und Ihrer Beziehung entscheiden muss. Im Zweifel werden Sie verlieren. Sie riskieren auch, dass der Partner den anderen Elternteil aus der früheren Beziehung im Hinblick auf das gemeinsame Kind in den Vordergrund stellt und Sie miteinander vergleicht. Dann provozieren Sie geradezu, dass der Name des/der Ex immer wieder im Gespräch eine Rolle spielt.

Wie soll man Ex-Partner im Beisein des jetzigen Partners erwähnen?

Einerseits dürfen Sie erwarten, dass Ihr neuer Partner den Namen des/der Ex nicht ständig erwähnt, schon gar nicht als Vorbild oder als gute Erfahrung hinstellt oder Vergleiche zieht. Auch wenn nicht jeder solche Empfehlungen vollständig wird umsetzen können, sollte Ihr Partner sich zumindest darauf beschränken, den Partner beim Vornamen zu bezeichnen und dabei alles zu unterlassen, was dessen Person in negativer oder positiver Weise darstellt.

Spielt der Name des Ex in Ihrer neuen Beziehung eine Rolle, empfiehlt sich, sich strategisch zu verhalten.

  • Richten Sie sich neu ein. Zieht einer beim anderen ein, sollten so wenig wie möglich Erinnerungen an den Ex dort sein. Fotografien an der Wand, Fotoalben im Regal und persönliche Utensilien provozieren unangenehme Empfindungen.
  • Kaufen Sie ein neues Schlafzimmer oder wenigstens ein neues Bett. Das Bett und die Schlafzimmereinrichtung, die auch der frühere Partner benutzt hat, können den Partner immer wieder dazu verleiten, sich zu erinnern.
  • Schaffen Sie etwas Gemeinsames in Ihrer neuen Wohnung. Auch wenn sich Altes vielleicht bewährt hat, empfiehlt sich, die nunmehr gemeinsame Wohnung auf die neue Beziehung zuzuschneidern. Allein schon neue Balkonpflanzen, Tapeten oder Geschirr können einen hohen Symbolwert bewirken.
  • Zeigen Sie, dass Sie verletzlich sind. Führen Sie dieses Gespräch aber in entspannter Atmosphäre und nicht in dem Augenblick, in dem Sie sich verletzt oder gedemütigt fühlen. Überwinden Sie Ihren Stolz und sprechen Sie Ihre Empfindungen offen an.
  • Sprechen Sie ab, dass der neue Partner nur dann über seine frühere Beziehung spricht, wenn Sie danach fragen.

Alles in allem

Eine neue Beziehung bringt immer die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit mit sich. Gibt es einen Vorgänger oder eine Vorgängerin, muss klar sein, dass sich Vergangenes nicht vollständig auslöschen lässt, gleichzeitig aber keine Hypothek für eine neue Beziehung sein darf. Erinnerungen sind gut und schön, dürfen aber keine Blockade sein, sich mit voller Kraft auf die Entwicklung und den Bestand einer neuen Beziehung zu konzentrieren.

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